• Schulstufe
  • Klassenstufe
  • Materialtyp

    Handwerk und Zünfte im Mittelalter

    Kopiervorlage

    Das Arbeitsblatt für das Fach Geschichte der Klasse 5–6 verschafft Schülerinnen und Schülern einen Überblick über die Rolle des Handwerks in der mittelalterlichen Stadt. Sie lernen spielerisch den Begriff und die Bedeutung einer Zunft kennen und vergleichen das Handwerk im Mittelalter mit dem Handwerk in der Gegenwart. Ein Erklärfilm, spielerische Aufgaben und Hörtexte sorgen für einen verständlichen und motivierenden Zugang zum Thema. Das Arbeitsmaterial ist für 2 bis 4 Unterrichtsstunden vorgesehen. Es lässt sich flexibel einsetzen: Die Aufgaben 1 und 2 eignen sich gut für eine Doppelstunde, während die weiteren Aufgaben – je nach verfügbarer Zeit und inhaltlichem Schwerpunkt – in den folgenden Stunden behandelt werden können. Besonders geeignet ist das Material für den Geschichtsunterricht in der 5. oder 6. Jahrgangsstufe. In diesen Klassenstufen gehört das Thema "Leben und Arbeiten im Mittelalter" – einschließlich der Themengebiete Stadtleben, Gesellschaft und Kultur – zu den Lehrplaninhalten. So sieht der sächsische Lehrplan für Klasse 6 beispielsweise vor, dass die Schülerinnen und Schüler "dauerhafte Strukturen mittelalterlichen Lebens" kennenlernen. Ein besonderer Schwerpunkt des vorliegenden Materials liegt dabei auf der Rolle verschiedener Personengruppen im Mittelalter, insbesondere auf der Rolle und Bedeutung der Handwerker . Mithilfe dieses Arbeitsmaterials nähern sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema Handwerk im Mittelalter an, wobei ein besonderer Fokus auf die Rolle der Zünfte gelegt wird. Das Material ist spielerisch und motivierend aufgebaut, wodurch es an die Zielgruppe der 5. und 6. Klasse angepasst ist. Zu Beginn sehen die Lernenden ein informatives Video über das Leben und die Stadt im Mittelalter. Je nach Zeit und Bedarf kann das gesamte Video oder nur ausgewählte Ausschnitte gezeigt werden, entweder im Plenum oder als Einzelarbeit. Im Anschluss füllen die Schülerinnen und Schüler einen Lückentext aus, um zentrale Inhalte zu sichern: Welche Bedeutung hatte das Handwerk im Mittelalter? Was waren Zünfte, welche Aufgaben hatten sie und was steckt hinter Begriffen wie Zunftordnung, Zunftmeister und Zunftzwang? Anschließend lesen die Lernenden Textausschnitte, die das Handwerk damals mit heute vergleichen. Im Fokus stehen die Voraussetzungen für eine Ausbildung im Handwerk, Hürden, die es im Mittelalter gab und die heute weggefallen sind, sowie weitere Veränderungen. Der Text ist auch als Audio-Datei verfügbar, sodass die Lernenden den Text beim Lesen hören oder er gemeinsam im Plenum angehört werden kann. Dies erleichtert den Zugang auch für Schülerinnen und Schüler mit geringerer Lesekompetenz. Darauf aufbauend beschäftigen sich die Lernenden mit Berufen des Mittelalters, die es heute nicht mehr oder nur noch in veränderter Form gibt. Sie erschließen über den Namen der Berufe, welche Tätigkeiten und Produkte sich dahinter verbergen könnten. Im nächsten Schritt schlagen sie eine Brücke zur Gegenwart, indem sie Berufsbilder im modernen Handwerk entdecken, die es damals noch nicht gab und begründen ihre Einschätzung. Eine besondere Aufgabe besteht darin, einen Kartenausschnitt der Nürnberger Altstadt zu betrachten und gezielt nach Straßen und Gassen mit handwerklichem Bezug zu suchen. Dabei sollen die Lernenden nicht nur erkennen, welche Gewerke sich wo befanden, sondern auch die räumliche Lage bewerten: als störend wahrgenommene Gewerbe wie Gerber (aufgrund der Geruchsentwicklung) lagen meist an den Rändern der Stadt, besonders angesehene und handelsorientierte Gewerke wie Goldschmiede oder Bäcker standen bevorzugt nahe dem Marktplatz oder an Hauptstraßen. Beispiele für Gassen mit handwerklicher Bedeutung sind die Schmiedgasse, Schustergasse, Bindergasse (Fassbinder/Böttcher), Tuchgasse (Tuchmacher), Ledergasse (Gerber, Kürschner), Beckschlagergasse (Kesselschmied), Rotschmiedgasse, Mühlgasse und weitere. Anschließend verfassen die Lernenden eine fiktive persönliche Reisegeschichte durch das mittelalterliche Nürnberg. Dabei überlegen sie, wen sie getroffen hätten, welche Waren oder Dienstleistungen hergestellt oder angeboten wurden und wie es in der Stadt aussah. Auf diese Weise wenden sie ihr erworbenes Wissen kreativ und kontextbezogen an und lernen gleichzeitig den sozialen und räumlichen Zusammenhang des mittelalterlichen Handwerks kennen. Zur Abrundung des Themas führen die Schülerinnen und Schüler als Hausaufgabe ein Interview mit Eltern oder Großeltern über deren Berufe und recherchieren in ihrer Umgebung nach Straßen mit historischen oder handwerklichen Bezügen. Optional kann das im Arbeitsmaterial verlinkte Lernspiel " Stadt im Mittelalter " eingesetzt werden, entweder in einer weiteren Unterrichtsstunde oder als Zusatzaufgabe für schnellere Lernende oder als freiwilliger Impuls für zu Hause. Während der gesamten Einheit legen die Lernenden zudem ein Glossar mit wichtigen Begriffen an, das fortlaufend ergänzt und am Ende gemeinsam besprochen werden sollte, um die Ergebnisse zu sichern. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können den Begriff "Zunft" erklären und zentrale Merkmale sowie Aufgaben von Zünften im Mittelalter beschreiben. dabei verstehen, dass eine Zunft ein weitgehend alle Lebensbereiche ihrer Mitglieder umfassender Verbund war, der nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und kulturelle Funktion hatte. den mittelalterlichen Zunftbegriff von heutigen Organisationen wie Kammern und Innungen unterscheiden. die Bedeutung des Handwerks und der Zünfte im mittelalterlichen Stadtleben anhand von Text-, Bild-, Video- und Kartenquellen in einfachen Worten beschreiben. Begriffe wie Zunftordnung, Zunftmeister und Zunftzwang in eigenen Worten erläutern und im historischen Kontext einordnen. Berufe und handwerkliche Tätigkeiten des Mittelalters mit heutigen Berufsbildern vergleichen und Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede benennen. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können gezielt Informationen aus einem Video entnehmen und mithilfe eines Lückentextes sichern. einen historischen Stadtplan (Kartenausschnitt) auswerten, indem sie handwerksbezogene Straßennamen identifizieren und zuordnen. eine Audio-Datei begleitend zum Lesen nutzen, um ihr Textverständnis zu sichern und zu vertiefen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler können in Paar- oder Gruppenarbeit gemeinsam erarbeitete Ergebnisse (z. B. zu Berufen im Mittelalter) strukturiert präsentieren und Fragen dazu beantworten. die Ergebnisse von Interviews mit Familienmitgliedern zu Berufen früher und heute aufbereiten und der Klasse in nachvollziehbarer Form vorstellen. gemeinsam mit anderen Lernenden ein Glossar mit Fachbegriffen erstellen und sich darüber austauschen.

    • Geschichte
    • Sekundarstufe I
    Notre-Dame-Kathedrale in Paris, die nach dem Brand mit einem Gerüst für Restaurierungsarbeiten bedeckt ist.

    Bauen in der Geschichte

    Unterrichtseinheit

    Die Unterrichtseinheit für das Fach Geschichte der Klassen 9–10 vermittelt den Schülerinnen und Schülern historische Entwicklungsprozesse am Beispiel der Baugeschichte. Sie erkunden, wie sich Bautechniken und Materialien durch verschiedene Epochen und unter sich wandelnden Bedingungen veränderten, wobei der Gerüstbau als zentrale Hilfskonstruktion im Fokus steht. Durch Recherche und Projektarbeit erstellen sie Zeitleisten, entwickeln Steckbriefe und schlüpfen in historische Rollen. Diese Unterrichtseinheit bietet einen kurzen Einblick in die Baugeschichte und verdeutlicht, wie sich Bauen im Laufe der Zeit durch verschiedene Herausforderungen und Innovationen verändert hat. Die Einheit beginnt mit einer kompakten Einführung ( Arbeitsblatt 1 ) in die Baugeschichte, wobei das Gerüst als zentrale Hilfskonstruktion, die Bauen erst ermöglicht, im Fokus steht. Die Schülerinnen und Schüler erkennen dabei, wie unter anderem der Gerüstbau den Fortschritt im Bauwesen ermöglichte und wie komplex es ist, Baugeschichte als eine zusammenhängende Entwicklung darzustellen. Sie erfahren, welche wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ursachen zu Veränderungen führten und warum Krisen oftmals Veränderungen in der Baugeschichte markierten. In Arbeitsblatt 2 wird der Gerüstbau als tragendes Element der Baukunst genauer untersucht. Die Bedeutung von Gerüsten als "Stützen der Baukunst“ wird herausgearbeitet und anhand des Brückenbaus symbolisch verdeutlicht. Dabei entdecken die Schülerinnen und Schüler, inwiefern Bauwerke wie Brücken eng mit Macht und Handel verbunden sind und welche baulichen Anforderungen für ihre Errichtung notwendig waren. Sie setzen sich auch mit den verschiedenen Materialien auseinander, die im Laufe der Zeit verwendet wurden, und verstehen, wie Materialinnovationen zu veränderten Bauweisen und neuen architektonischen Möglichkeiten führten. Mithilfe des Arbeitsblatts 3 wenden die Schülerinnen und Schüler ihr erworbenes Wissen in einem praktischen Projekt an. Sie recherchieren zu verschiedenen Bauwerken, erstellen Steckbriefe und ordnen chronologische Eckdaten zu. Im Perspektivwechsel schlüpfen sie dann in die Rolle einer Baumeisterin oder eines Baumeisters einer bestimmten Epoche. Aus dieser Sicht interpretieren und verteidigen sie ihre vorher erarbeiteten Bauentscheidungen und setzen sich spielerisch mit den historischen und technischen Bedingungen auseinander, unter denen große Bauwerke entstanden. Dieser kreative Zugang ermöglicht ein Verständnis für die Entwicklung der Baugeschichte, den Umgang mit Ressourcen und die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Bauwesen. Die Arbeitsblätter dienen dazu, sich mit geschichtlichen Prozessen auseinanderzusetzen. Es gilt zu verstehen, dass geschichtliche Abläufe sich gegenseitig bedingen und zusammenhängen. Vorgänge werden anhand der Baugeschichte mit Sachbezug zum Gerüstbauer-Handwerk veranschaulicht. Die Unterrichtseinheit bietet insbesondere Einblicke in die Entwicklung des Bauwesens und zeigt auf, wie Baumeister/innen früherer Epochen mit Materialien, Herausforderungen und begrenzten Ressourcen umgingen. So erhalten die Lernenden einen praktischen Einblick in die Überlegungen der damaligen Zeit. Das Thema vermittelt außerdem, wie sich Wissen über die Zeit entwickelt und teilweise wiederentdeckt wurde, was wesentlich zum Verständnis von Kultur- und Technikgeschichte beiträgt. Diese Inhalte fördern nicht nur die Fähigkeit zur systematischen Recherche, sondern regen die kritische Auseinandersetzung mit historischen Prozessen an, die bis heute Bauweisen und Architektur beeinflussen. Damit die Lernenden den Inhalt gut erfassen können, sollten sie bereits einige Vorkenntnisse zu historischen Epochen wie dem Mittelalter, der Renaissance und dem Industriezeitalter besitzen. Grundlegendes Wissen über bedeutende Bauwerke und deren kulturelle Hintergründe sowie ein grundlegendes Verständnis der Eigenschaften unterschiedlicher Materialien (etwa die Unterschiede zwischen Holz, Stein und Stahl ) sind ebenfalls hilfreich. Die didaktisch-methodische Gestaltung der Einheit zielt darauf ab, dass die Schülerinnen und Schüler die Entwicklung des Bauwesens nachvollziehen und die Rolle von Gerüsten beim Bau von Bauwerken verstehen. Sie schlüpfen in die Rolle von Historikerinnen und Historikern sowie Baumeisterinnen und Baumeistern und lernen, wie wichtig systematische Recherche, Datenaufbereitung und Präsentation ihrer Erkenntnisse sind. Der Einsatz von forschendem Lernen, bei dem die Lernenden eigenständig oder in Kleingruppen Bauwerke recherchieren und Steckbriefe sowie Zeitleisten erstellen, stärkt ihre analytischen und kreativen Fähigkeiten. Die abschließende Aufgabe, eine eigene Vorstellung des historischen Gerüstbaus zu entwerfen, vertieft ihr Verständnis für die baulichen und technischen Herausforderungen verschiedener Zeiten. Der Unterrichtsabschluss erfolgt mit einer Präsentation in Form eines Museumsrundgangs und einer Gruppenpräsentation. Eine abschließende Reflexionsrunde bietet den Lernenden Raum, über die gelernten Inhalte nachzudenken und neue, offene Fragen zu formulieren, die gegebenenfalls in künftigen Unterrichtseinheiten vertieft werden können. Zur Vorbereitung der Unterrichtseinheit können verschiedene Ressourcen bereitgestellt werden, die die Lernenden bei der Recherche unterstützen. Dazu gehören Webseiten oder Bilder von Bauwerken aus unterschiedlichen Epochen. Bildmaterial von historischen Bauwerken und Baustellen, die Gerüste zeigen, kann den Unterricht zusätzlich veranschaulichen. Falls möglich, können auch Modelle oder Materialproben (zum Beispiel von Holz oder Metall) die Unterschiede der Baustoffe verdeutlichen. Für den Museumsrundgang sollte der Klassenraum so gestaltet werden, dass die Lernenden ihre Arbeiten gut präsentieren können. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln ein Verständnis für die bautechnischen Gegebenheiten und Herausforderungen historischer Bauwerke. analysieren die Rolle von Gerüsten in verschiedenen Bauprojektarten und reflektieren deren Bedeutung für den Fortschritt der Baukunst. erhalten eine Übersicht über die historische Entwicklung im Gerüstbau und wiederholen die verschiedenen Zeitepochen. erstellen einen Zeitstrahl bzw. chronologische Darstellungen, um die Entwicklung des Gerüstbaus und dessen historische Kontexte anschaulich zu visualisieren. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Fähigkeit zur Quellenkritik, indem sie verschiedene Quellen bewerten und deren Glaubwürdigkeit, Relevanz und Objektivität analysieren. sammeln und strukturieren Informationen, vergleichen und analysieren diese kritisch. nutzen interdisziplinäres Denken, um ein umfassenderes Bild der historischen Bedeutung von Bauwerken zu erhalten. dokumentieren und bereiten die beschafften Informationen auf, verteidigen und begründen ihre eigenen Annahmen und Argumente, sei es in schriftlicher Form, durch Präsentationen oder digitale Formate. erarbeiten eigene Projekte, beispielsweise in Form von Steckbriefen, und erstellen Präsentationen. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich arbeitsteilig zu organisieren. verbessern ihre Kommunikationsfähigkeit, indem sie gemeinsam über Ideen in Gruppen- und Paararbeit diskutieren. Verwendete Literatur: Jeromin, Wolf (2017): Gerüste und Schalungen im konstruktiven Ingenieurbau, 1. Auflage, Wiesba-den: Springer Vieweg. Holzer, S. M. (2021). Gerüste und Hilfskonstruktionen im historischen Baubetrieb: Geheimnisse der Bautechnikgeschichte. Weinheim: VCH. Meiners, Uwe ; Ziessow, Karl-Heinz (Hrsg.) (2000): Dinge und Menschen. Geschichte, Sachkultur, Museologie. Beiträge des Kolloquiums zum 65. Geburtstag von Helmut Ottenjann. Cloppenburg: Mu-seumsdorf, S. 17-28.

    • Geschichte
    • Sekundarstufe I

    Kleine Kulturgeschichte der Toilette

    Unterrichtseinheit

    Die Unterrichtseinheit für das Fach geschichte der Klassen 5–6 zeigt auf, wie sich die Entwicklung sanitärer Anlagen auf Lebensbedingungen und Gesundheit ausgewirkt hat. Anhand von Quellen, historischen Beispielen und globalen Bezügen erweitern die Schülerinnen und Schüler ihr Temporalverständnis und erforschen, wie sich Hygiene, Wasseraufbereitung und gesellschaftliche Strukturen gegenseitig beeinflussen. In dieser Unterrichtseinheit erhalten die Schüler und Schülerinnen anhand der drei Themengebiete "Die Toilette in der Geschichte", "Toilette und Gesundheit" und "Die Toilette ist kein Mülleimer" Einblicke in die Bedeutung sanitärer Anlagen. Das Unterrichtsmaterial beinhaltet drei Arbeitsblätter , welche unterschiedliche Aspekte der sanitären Anlagen behandeln: Die Erfindung des Wasserklosetts, die Notwendigkeit und Bedeutung sauberer Sanitäranlagen, den Zusammenhang zwischen Gesundheit und einer sicheren Sanitärversorgung und die richtige Gebrauchsweise der Toilette. Die einzelnen Unterrichtsstunden bauen dabei thematisch aufeinander auf, wobei die vorangehende Stunde einen Teilaspekt der folgenden Unterrichtstunde aufgreift. Dadurch entstehen thematische Anknüpfungspunkte. Die Unterrichtseinheit kann fächerübergreifend oder im Fach Sachkunde oder Geschichte in der weiterführenden Schule oder im Sachunterricht der Grundschule eingesetzt werden. Idealerweise bietet sich die Unterrichtseinheit im Rahmen von 3 Einzelstunden in der Sekundarstufe I in den Klassen 5 und 6 einer Haupt-, Real- oder Gesamtschule oder in einer 3. oder 4. Klasse einer Grundschule an. Allerdings lassen sich die Materialien mittels Differenzierung auch in anderen Klassenstufen und Schulformen einsetzen. Die Arbeitsblätter und Themen bieten zusätzlich die Möglichkeit, Rechercheaufträge zu den einzelnen Themen zu erteilen. Beispielweise kann die zweite Unterrichtsstunde im Kontext der globalen Sanitärkrise (siehe oben) um den Aspekt "Toiletten in anderen Ländern" erweitert werden. Hierfür könnten die Schüler und Schülerinnen Rechercheaufträge erhalten, wie die Toiletten in anderen Ländern aussehen. Das Thema bietet vielfältige Lerngelegenheiten und Anknüpfungspunkte im Rahmen der Lehrpläne und in anderen Fächern. Dabei sind einzelne Aspekte wie Umwelt und Gesundheit gut integrierbar. Die Schülerinnen und Schüler lernen, dass Toiletten für Gesundheit, Sicherheit und Umwelt von elementarer Bedeutung sind. Sie erkennen, welche Auswirkungen fehlende Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene in der Vergangenheit und in verschiedenen Ländern je nach individuellen Bedingungen haben können. Durch den Perspektivwechsel erweitern die Schülerinnen und Schüler ihren Horizont, indem sie das Thema aus einer globalen Sichtweise betrachten. Sie lernen, internationale Bedingungen sanitärer Anlagen mit ihrer eigenen Lebenswelt zu vergleichen. In diesem Zusammenhang lernen die Schülerinnen und Schüler, dass saubere Toiletten keine Selbstverständlichkeit sind und ein verantwortungsbewusster Gebrauch erforderlich für eine saubere Wasserversorgung ist. Eine gute sanitäre Grundversorgung ist essenziell, um die Gesundheit der Menschen zu schützen. Eine adäquate Nutzung und gute Klärung sind wichtig, um das Grundwasser und Gewässer nicht zu verunreinigen. Die dritte Unterrichtsstunde stellt insbesondere den Themenbereich der Abwasserentsorgung und -aufbereitung sowie die Verschmutzung der Ressourcen in den Fokus. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Ressourcen, in Bezug auf Abfall, werden explizit thematisiert. Meist gelangen Abfälle und Umweltgifte durch die Entsorgung in der Toilette in das Abwasser. Diese müssen im Anschluss mit hohem technischen, personellen und finanziellen Aufwand wieder herausgefiltert werden. Einige Verunreinigungen können nicht gänzlich im Klärwerk entfernt werden und gelangen über Gewässer und Versickerung im Boden zurück in den Wasserkreislauf . Unter Umständen beschädigen die Abfälle und giftigen Schadstoffe auch die Kanalisation und Maschinen der Kläranlage. Die richtige Sanitärversorgung hat den Einfluss, soziale und wirtschaftliche Entwicklung zu fördern, Bildungschancen zu erhöhen und für Sicherheit zu sorgen. Sie ist ein Grundbedürfnis des Menschen für eine gesunde Entwicklung und spielt eine wichtige Rolle, um einen Beitrag zu einem effizienten Umwelt- und Ressourcenschutz zu leisten. Vorkenntnisse Die Schülerinnen und Schüler benötigen keine besonderen Vorkenntnisse für diese Einheit und können größtenteils Bezüge zu ihrem Alltag aufnehmen. Des Weiteren helfen die Informationsblätter ihnen dabei, das wichtigste Hintergrundwissen zu erarbeiten. Kenntnisse über den natürlichen und urbanen Wasserkreislauf sind jedoch für eine Diskussion hilfreich, diese werden in der Regel in den ersten beiden Grundschulklassen thematisiert. Die bereitgestellten Arbeitsblätter bieten Zusatzinformationen, welche die Lehrvideos der Unterrichtsstunden ergänzen. Zur Erarbeitung der Inhalte bietet sich entweder das Unterrichtsgespräch im Plenum an oder kooperative Lernformen, bei denen das Internet genutzt werden kann. Ebenso eignen sich die Arbeitsblätter zur Bearbeitung in Einzel-, Paar- oder Gruppenarbeit. Differenzierungsmöglichkeiten Die Aufgaben der Arbeitsblätter haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade und sind bei Bedarf mit Hilfsmitteln und Tipps ergänzbar. Ferner kann in den meisten Fällen das Videomaterial nochmals unterstützend zur Bearbeitung der Aufgaben herangezogen werden. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler lernen die Bedeutung und Notwendigkeit einer sicheren und sauberen sanitären Versorgung kennen und erkennen, dass diese nicht überall auf der Welt selbstverständlich ist. entwickeln ein Bewusstsein für die Notwendigkeit und Problematik der adäquaten Abwasserversorgung. lernen den Kontext zwischen menschlichem Handeln und Umweltauswirkungen sowie Handlungsweise für ein verantwortungsbewusstes Verhalten. erkennen, dass Abfälle nicht in der Toilette entsorgt werden sollten, und lernen die Auswirkungen von einer falschen Nutzung kennen. setzen sich mit der Geschichte der Toilette in der Vergangenheit und heute auseinander. entwickeln ein Grundverständnis für den Kontext zwischen Gesundheit und der Nutzung sauberer, sicherer Sanitäranlagen. analysieren, bewerten, vergleichen, begründen und diskutieren, welche Bedeutung sanitäre Anlagen/Toiletten für unseren Alltag, unsere Sicherheit und Gesundheit haben. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler analysieren und bewerten Informationen aus (Lern-)Videos. suchen und filtern relevante Informationen zu einem Thema. entwickeln ihre Recherchefähigkeiten im Internet weiter. Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler diskutieren umweltrelevante Probleme und gesundheitliche Auswirkungen, die im Zusammenhang mit sanitären Anlagen stehen. arbeiten kooperativ zusammen und entwickeln dadurch ihre sozialen Kompetenzen weiter. entwickeln ihre Problemlösefähigkeiten weiter.

    • Geschichte
    • Sekundarstufe I

    Stadtentwicklung vom Mittelalter zur Moderne

    Unterrichtseinheit

    In der Unterrichtseinheit für das Fach Geschichte der Klassen 11–12 erforschen die Lernenden, wie sich Herrschaftsformen, gesellschaftliche Strukturen und Arbeitsteilung seit dem Mittelalter veränderten. Anhand der städtebaulichen Entwicklung erkennen sie Kontinuität und Wandel von Lebens- und Wirtschaftsformen – von den Zünften über die Industrialisierung bis zu heutigen urbanen Herausforderungen. Abschließend diskutieren sie, wie aktuelle Entwicklungen wie Energiewende, Digitalisierung und nachhaltiges Bauen die Stadtbilder von morgen prägen. Handwerkerinnen und Handwerker prägen die städtebauliche Entwicklung seit dem Mittelalter – erkennbar beispielsweise an Straßennamen, am Stadtbild oder an der Struktur. Immer wieder beeinflusst und gestaltet das Handwerk die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, die sich in der unterschiedlichen Form, Gliederung oder Charakteristik der Stadtbilder spiegeln. Auch heute noch prägt vor allem das Handwerk die Gesichter unserer Städte: Die Energiewende verändert die Gestalt der Gebäude, die Mobilitätswende verändert die Gestalt der Straßen und Wege und gleichzeitig sorgen Handwerkerinnen und Handwerker für die nachhaltige Sanierung und Restaurierung historischer Bauwerke und somit für die Bewahrung historischer Stadtbilder. Am Beispiel der städtebaulichen Entwicklung schlägt diese Unterrichtseinheit im Sinne eines Längsschnitts eine Brücke vom traditionellen, historischen zum modernen, innovativen Handwerk. Die Unterrichtseinheit besteht aus drei Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten. Da die Kontinuität und Veränderung des Handwerks in der städtebaulichen Entwicklung im Vordergrund der Unterrichtsreihe stehen, sind die Arbeitsblätter zeithistorisch betrachtet in einer chronologischen Reihenfolge. Die Lernenden arbeiten sich dementsprechend vom Hochmittelalter bis in die Gegenwart vor und erarbeiten Aspekte vergangener, gegenwärtiger und möglicherweise künftiger Gegebenheiten, die das Handwerk direkt oder indirekt betreffen. Durch verschiedene Impulse, die aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler stammen, sowie durch gezielte Querbezüge wird eine Berufsgruppe, die jungen Menschen mittlerweile nicht mehr so präsent ist wie in vergangenen Zeiten, wieder zugänglicher gemacht. In dieser Unterrichtseinheit gehen Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Sozialformen, mithilfe verschiedener Unterrichtsmethoden und anhand von vorgegebenem Quellen- und Darstellungsmaterial sowie selbstrecherchiertem Online-Material der historischen Entwicklung, der gegenwärtigen Lage und den zukünftigen Chancen und Herausforderungen des Handwerks für die städtebauliche Entwicklung nach. Der Unterricht im Fach Geschichte in der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe (KCGO Hessen 2021) zielt darauf ab, verschiedene Aspekte von Herrschaft und Gesellschaft im Mittelalter zu thematisieren und zu vertiefen. Nachdem die Schülerinnen und Schüler den Feudalismus, die Ständegesellschaft sowie das Bauerntum und die jüdische Minderheitsbevölkerung als gängige Leitperspektiven beziehungsweise Themenschwerpunkte üblicherweise bereits in Klasse 8 und in der E-Phase kennengelernt haben, geht der Aufstieg des städtischen Bürgertums in der Unterrichtspraxis gerne verloren. Mit dieser Unterrichtseinheit wird genau in der E-Phase Abhilfe geschaffen und ein Blick auf die Mittelschicht des Dritten Standes geworfen. Es bietet sich dementsprechend an, diese dreiteilige Unterrichtseinheit im Anschluss an die grundlegenden Aspekte von Herrschaft und Gesellschaft im Mittelalter zum Abschluss einer Unterrichtsreihe zu verwenden. Die Verknüpfung zum Unterricht im Fach Erdkunde/Geographie erschließt sich durch den Aspekt der Energie, welcher in diversen Inhaltsfeldern und Jahrgangsstufen (KCGO Hessen 2022) als Haupt- oder Nebenperspektive zum Tragen kommt. Die Entwicklung fachspezifischer Kompetenzen wird durch verschiedene Arten des Zugangs gewährleistet. Mit der Analyse von historischen Text- und Bildquellen sowie der gezielten Erarbeitung von Inhalten aus Sachtexten schärfen die Schülerinnen und Schüler ihre Analysekompetenz für Quellen und Darstellungen. Weiterhin tragen Rückbezüge auf historische Inputs sowie historische Vergleiche von Institutionen und Sachverhalten zur Ausbildung der Wahrnehmungskompetenz für Kontinuität und Veränderung in der Zeit bei. Kritische Ansätze, die zur Reflexion und Problemlösung auffordern, knüpfen ebenfalls an die Kontinuität und Veränderung in der Zeit an, jedoch vor dem Hintergrund der Ausbildung der Urteilskompetenz. Darüber hinaus wird durch die Abwechslung von individuellen und kooperativen Arbeitsphasen (Think-Pair-Share) der Aspekt der Arbeitsteilung, der selbst wiederum Teil des Unterrichtsgegenstandes ist, nicht nur selbst praktisch ausprobiert, sondern zum eigenen Vorteil genutzt. Die Schwierigkeitsprogression startet auf jedem Arbeitsblatt von neuem, sodass dem Prinzip der Strukturierung Rechnung getragen wird. Möglichkeiten der Binnendifferenzierung werden speziell durch die Arbeitsteilung auf dem zweiten Arbeitsblatt ermöglicht. Hier können leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler die politischen und wirtschaftlichen Aspekte des Handwerks aus einem Sachtext herausarbeiten, während weitere Schülerinnen und Schüler die städtebaulichen Aspekte des Handwerks herausfiltern. Fachkompetenz Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Analysekompetenz für Quellen und Darstellungen. bilden die Wahrnehmungskompetenz für Kontinuität und Veränderung in der Zeit aus. bilden die Urteilskompetenz für Kontinuität und Veränderung in der Zeit aus. Medienkompetenz Die Schülerinnen und Schüler suchen, bearbeiten und bewahren weiterführende Informationen als Ergänzung zu vorgegebenem Quellen- und Darstellungsmaterial auf. produzieren Ergänzungen zu bereits erarbeiteten Inhalten und präsentieren diese in analoger oder digitaler Form einem Mitschüler / einer Mitschülerin (>>Mindmap). Sozialkompetenz Die Schülerinnen und Schüler arbeiten sowohl in individuellen als auch in kooperativen Arbeitsphasen. teilen sich die Arbeit auf und produzieren mithilfe von Kommunikation paarweise eigene Denk- und Arbeitsprodukte, die dann wiederum der Lerngruppe zugänglich gemacht werden.

    • Geschichte
    • Sekundarstufe II

    Materialien für den Geschichtsunterricht

    Hier finden Lehrkräfte der Sekundarstufen I und II kostenlose Arbeitsblätter, Kopiervorlagen, Unterrichtsmaterialien und interaktive Übungen mit Lösungsvorschlägen zum Download und für den direkten Einsatz im Geschichtsunterricht oder in Vertretungsstunden. Ob Materialien zu Deutscher und Europäischer Geschichte, Revolutionen, Imperialismus und Kolonialismus oder Weltkriegen: Dieses Fachportal bietet Lehrerinnen und Lehrern jede Menge lehrplanorientierte Unterrichtsideen für ihren Unterricht im Fach Geschichte an Gymnasien, Gesamt-, Real-, Haupt- und Mittelschulen.

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